Technik Know-how

Hier möchten wir einen kurzen Einblick in die Technik geben:

Flugzeuge: Flugzeuge werden üblicherweise über 3 Achsen gesteuert: Die Querruder am hinteren Ende der Tragflächen steuern die Querlage des Flugzeugs, also die Drehung um die Längsachse, auch Rollen oder Roll genannt. Die Höhenruder steuern die Längsneigung, auch Nicken oder Nick genannt. Dadurch steigt oder sinkt das Flugzeug. Das Seitenruder am hinteren Ende des Flugzeugs steuert die Seitenrichtung, auch Wenden oder Gieren genannt. Zum Steuern eines Modellflugzeuges benötigt man eine gewisse Anzahl an Servo-Kanälen: Kanal 1: Gas Kanal 2: Querruder Kanal 3: Höhenruder Kanal 4: Seitenruder Kanal 5: Flaps (optional) Kanal 6: Querruder2 (optional) Weitere Funktionen: Fahrwerk, Beleuchtung, Schlepp-Kupplung, usw.

Hubschrauber: Beim Hubschrauber oder Helicopter, auch kurz Heli genannt, wird der Auftrieb durch die sich drehenden Rotorblätter erzeugt. Dabei übernimmt die Taumelscheibe maßgeblich die Steuerung der Rotorblätter. Mit „Pitch“, der kollektiven Blattverstellung, steigt oder sinkt der Hubschrauber und mit der zyklischen Blattverstellung „Nick“ und „Roll“ wird der Heli in die gewünschte Richtung gesteuert. Den Drehmomentausgleich des Hauptrotors und damit die Drehung um die Hochachse(Gieren) übernimmt der Heckrotor, welcher durch den Hauptrotor angetrieben wird. Auch hier benötigt man zum Steuerung eine gewisse Anzahl an Servo-Kanälen: Kanal 1: Gas Kanal 2: Roll, bzw. Roll/Pitch rechts Kanal 3: Nick, bzw. Nick/Pitch hinten Kanal 4: Heckrotor Kanal 5: Empfindlichkeit Gyro (optional) Kanal 6: Roll, bzw. Roll/Pitch links Kanal 7: Drehzahlregler (optional) Modellhubrauber werden aufgrund ihrer Größe in verschiene Klassen eingeteilt. Diese sind bei den Verbrenner-Helis die 30er, 50er, 60er und 90er-Klasse. Diese Bezeichnung ist abgeleitet vom Hubraum des Motors in Prozent von einem Kubikinch. Ein 50er-Heli beispielsweise hat 50% Hubraum von einem Kubik-Inch(1in= 16,387cm³) = ³, also 8,19 cm³. Elektro-Helis haben die Größen 250, 450, 500, 600, 700. Damit meint man die Blattlänge eines einzelnen Rotorblattes. Der 600er z.B., hat 600mm lange Blätter. Bei Scalehelis wird als Größe einfach der Rotorkreisdurchmesser in Metern angegeben.

Fernsteuerung: Die Fernsteuerung oder auch Sender genannt, wandelt die Knüppelbewegungen in elektrische Signale um und sendet diese über die Antenne an den Empfänger. Die Knüppelbelegung, auch „Mode“ genannt, beschreibt, mit welchem Knüppel welche Steuerfunktion im Flugmodell ausgeführt wird. Es gibt 4 verschiedene „Modes“, wobei „Mode 2“ am weitesten verbreitet ist. Mode 1: Höhe und Seite links / Gas & Querruder rechts Mode 2: Gas und Seite links / Quer und Höhe rechts Mode 3: Quer und Höhe links / Gas & Seite rechts Mode 4: Gas & Querruder links / Höhe und Seite rechts

Empfänger: Der Empfänger im Flugmodell empfängt die Signale der Fernsteuerung über die Antenne. Dabei werden die Signale verstärkt und an die Servos weitergeleitet. Wichtige Merkmale bei Empfängern sind die max. Reichweite und die Anzahl der Servoanschlüsse. Die Stromversorgung des Empfängers übernimmt normalerweise ein Akku mit 4,8V-6V und einer Kapazität von ca.1000-2000mAh.

Servos: Die Servos sind Stellmotoren, die im Modell die eigentliche Steuerung übernehmen. So bewegen sie die verschiedenen Ruder, das Fahrwerk, das Drosselküken im Vergaser, usw. Sie unterscheiden sich bei der Signalverarbeitung(analog/digital), beim Getriebe(Metall/Plastik), beim Antriebsmotor und beim Anwendungsbereich (Auto, Flugzeug, Heli) Die wichtigsten Merkmale beim Servo sind die Geschwindigkeit, angegeben in Grad pro Sekunde und die Stell- bzw. Haltekraft, gemessen in Newton-Zentimeter. Übliche Werte bei Standardservos sind z.B. 30-50 Ncm und 0,1 Sekunden für 45°. Das Anschlusskabel eines Servos hat immer 3 Adern:  • Ader 1: + für die Spannungsversorgung (4,8-6V) • Ader 2: – Masse(GND) • Ader 3: Impuls (Rechteckimpuls T=20ms, wobei 1ms=Linksanschlag, 1,5ms=Servomitte, 2ms=Rechtsanschlag)

Wichtige Begriffe: Die Servo-Mittenverstellung oder Sub-Trim regelt die Neutralstellung des Servos. Die Servo-Wegeinstellung oder Travel Adjust erweitert oder begrenzt den Drehbereich. Dual-Rate erhöht oder reduziert den Servoweg und ist meistens mit einem Schalter umschaltbar. Expo regelt den Servoausschlag im Bereich der Neutralstellung , wodurch feinfühligeres Steuern bei großen Ruderausschlägen ermöglich wird.

Kraftstoff/Sprit: Die Modelle werden im Allgemeinen mit speziellem Modellkraftstoff betrieben und nicht wie meist angenommen, mit „Benzin“. Modellkraftstoff besteht größtenteils aus Methanol, dem zusätzlich Öl und Nitromethan beigemischt wird. Übliche Mischungsverhältnisse sind z.B. 1-5% Nitromethan, 15-20% Öl und 70-80% Methanol. Bei Mischungen mit mehr als 15% Nitromethan erhält man einen spürbaren Leistungszuwachs. Der Motor altert dadurch allerdings schneller. Echtes Benzin wird erst bei Motoren mit ca.20-25ccm eingesetzt. Dem Benzin wird noch Öl beigemengt. Hier sind die Mischungsverhältnisse 1:25 (4% Öl) bis 1:50 (2% Öl).

Motoren: Die Motoren lassen sich in 2- und 4-Takt-Motoren aufteilen. Der 2-Takt-Motor hat einige Vorteile im Vergleich zum 4-Takt-Motor: -günstiger in der Anschaffung -fast doppelte Leistung -weniger Bauteile -geringeres Gewicht -einfache Handhabung Vorteile des 4-Takt-Motor im Vergleich zum 2-Takt-Motor: -höheres Drehmoment, wodurch ein größerer Propeller verwendet werden kann -originalgetreuer Sound -geringerer Spritverbrauch Der Hubraum wird in Kubikinch angeben. Dabei beträgt 1 cubic inch = 16.4ccm.

Motorenklasse Hubraum(ccm) Gewicht(g)
0,10 1,76 120
0,15 2,5 150
0,25 4,0 200
40 6,0 380
46 7,5 480
55 9,0 404
61 10 580
91 15 600
120 20 650
160 26 925

Propeller: Hier werden meisten 2-Blatt-Propeller aus Kunststoff oder Holz verwendet. Aufgedruckt sind oft 2 Zahlen, von denen die erste den Durchmesser und die zweite die Steigung angibt. Die Einheit ist in Zoll angegeben(1Zoll=2,54cm).Die Standardgröße bei einem 7,5ccm 2Takter ist z.B. „11×7“, d.h. der Propeller hat einen Durchmesser von 28cm und „schraubt“ sich bei einer Umdrehung um ca.18cm nach vorne. Der Propeller wirkt wie ein Getriebe. Möchte man ein schnelles Modell, wählt man einen kleinen Propeller mit viel Steigung. Umgekehrt nimmt man für eine hohe Schubkraft einen großen Propeller mit wenig Steigung.